Die RFID Propaganda geht in die nächste Runde: Vergangenen Montag ließ die Sparkasse verlauten, dass in den nächsten zwei Jahren 45 Millionen EC-Kundenkarten erneuert werden, um bargeldloses Bezahlen per Mirkochip auf Distanz zu ermöglichen. Mittels NFC (Near Field Communication) soll nun das Bezahlen an der Kasse vereinfacht werden. Man könne so nun einen Betrag bis 20€ bezahlen, ohne Bargeld oder PIN-Nummer Eingabe. Ebenfalls denken andere Großkonzerne, wie Google über alternative Bezahlmöglichkeiten, wie etwa über das Handy, nach. (Die Welt)
Als kritischer Verbraucher mag man nun nach dem „Wieso“ fragen. Was nützt es den Banken bargeldloses Bezahlen einzuführen? Immer hin wird die Erneuerung von 45 Millionen Kundenkarten die Sparkasse eine Stange Geld kosten. Wieso also etwas einführen, dessen Nutzen mehr als fraglich ist, da sich ja unser Bargeldsystem seit Jahrhunderten bewährt hat?
Die Antwort darauf ist mehrschichtig. Es gibt nicht nur einen Grund weshalb seit Jahren daran gearbeitet wird Bargeld aus dem Verkehr zu ziehen. Man muss immer das größere Bild im Auge behalten, wenn man über dieses Thema redet. Das Endziel dieser Agenda ist die komplette Abschaffung von Bargeld.
1)An Bargeld verdienen die Banken nichts!
Wenn wir Geld auf unser Konto überweisen, übergeben wir es im Prinzip an unser Bankinstitut. Das Kapital, welches sich auf unserem Konto befindet, wird von dem Bankinstitut genutzt, um Investitionen zu tätigen. Geben wir unserer Bank also 10.000€ kann unsere Bank diese 10.000€ in ein Aktiengeschäft investiere, um daraus einen Gewinn zu schlagen. Wir erhalten dafür, je nach Art des Kontos, einen gewissen Betrag in Form von Zinsen. Vom geschäftigen Treiben unserer Bank bekommen wir natürlich nichts mit, da sich unser Geld im Prinzip stets auf dem Konto befindet. Als Kunden sind wir quasi stets Bürgen für unsere Bank. Macht eine Bank bankrott, da sie sich mit irgend welchen „Geschäften“ verkalkuliert hat, verlieren auch wir unser Geld. Man sollte sich daher immer vor Augen führen, dass Geld auf unseren Konten Kapital für unsere Bank darstellt.
Nun ist es so, dass der Bargeldumlauf ja nicht für unsere Bank zur Verfügung steht. 118 Euro trägt jeder laut Bundesbank-Statistik im Schnitt bar mit sich herum, von denen die Banken nichts verdienen. Auf Deutschland hochgerechnet, sind es also knapp 10 Milliarden € potentielles Kapital, das brach liegt. Darum ist es im Interesse der Banken so viel Bargeld wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen und bargeldloses Bezahlen zu forcieren.
2) Es geht um Werbung
Konzerne bezahlen horrende Summen für Konsumentenprofile. Das ist kein Geheimnis. Marketingabteilungen können Werbekampagnen umso erfolgreicher auf eine Zielgruppe zuschneiden, je detaillierter ihre Informationen über diese Gruppe sind. Einkommen, Kaufgewohnheiten, Interessen, Hobbys, Familienstand usw. ist der Stoff aus dem die Werbeexperten passende Werbung schneidern.
Mit bargeldlosem Bezahlsystem geht ein Traum für die Marketingabteilungen in Erfüllung. Sie können so analysieren, welche Personengruppe durchschnittlich an welchem Produkt interessiert ist und sogar komplette Konsumprofile von Einzelpersonen erstellen, um so maßgeschneiderte Werbung anzubieten. Dies ist ebenfalls keine Zukunftsmusik, sondern wird auch heute schon gemacht; jedoch über Umwege und mit großen Lücken. Die Daten aus bargeldlosem Bezahlverkehr wären der Jackpott für jedes konsumorientierte Unternehmen und wir können uns sicher sein, dass diese Daten auch ohne Probleme an den Mann kommen. Datenklau (oder besser Datenverkauf) Skandale der letzten Jahren haben bewiesen, dass die Profile der Verbraucher bei keinem Konzern sicher sind.
3) Es geht um die totale Kontrolle!
Längst sind wir in einem Zeitalter angekommen, in dem man getrost vom „gläsernen Bürger“ sprechen kann. Wir stellen unsere privaten Informationen auf „sozialen Netzwerken“ freiwillig ins Netz, werden zu „Volkszählungen“ gezwungen, unsere Finanzsituation durch Finanzamt und andere Behörden tabulos offen gelegt und unsere Bankinformationen sind dank Swift-Abkommen auf der ganzen Welt bekannt.
Nun stellen Sie sich einmal vor, dass unser kompletter Bargeldtransfer verschwinden würde und wir nur noch elektronisch bezahlen könnten. Dies ist keine Utopie, sondern in einigen EU-Ländern fast Realität. Vor allem Schweden und die Niederlande arbeiten seit Jahren an Programmen, um Bargeld aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Stellen Sie sich vor, dass es bald unmöglich werden könnte mit Bargeld zu bezahlen. Jede Taxi- oder Busfahrt, jeder Einkauf und jede Transaktion muss über Ihre EC- oder Kreditkarte abgewickelt werden.
Gäbe es ein besseres System der Kontrolle? Wenn mal ein Bürger nicht mitspielt, oder gegen ein Gesetz verstößt, schaltet man einfach seine Karte ab. Wo will er hin? Womit bezahlen? Der gläserne Bürger, der überall ortbar ist und immer mit dem Gedanken im Hinterkopf leben muss, ja nicht aus der Reihe zu tanzen, weil sonst seine Existenz per Knopfdruck eingefroren werden kann. Schöne neue Welt….
Fazit:
Natürlich ist die Aktion der Sparkasse nur ein kleines Mosaik in einem viel größeren Bild. Marketingtechnische Interesse riesiger Konzerne werden vertreten, die unser Leben so detailliert in ihren Datensammlungen dargestellt haben wollen, wie nur möglich, um ihre Produkte gewinnbringend auf den Markt werfen zu können.
Gleichzeitig geht es aber noch um viel mehr: Die Freiheit steht auf dem Spiel, da uns eine Welt der totalen Kontrolle droht. Eine Welt, in der unsere Regierungen einen Kontrollsystem schaffen, des so undurchdringlich ist, dass eine Loslösung daraus nicht mehr möglich ist. Die Abschaffung von Bargeld geht natürlich einher mit der Einführung von RFID-Chips in unseren Dokumenten, Geldkarten und sogar unter unserer Haut. Der Chip im Personalausweis war nur der Anfang. Wir werden zur Ware degradiert, gechipped wie Tiere, die zur Schlachtbank geführt werden. Totale Kontrolle wird uns als Heilsbringer in einer chaotischen Welt voller „Seuchen“, „Kriege“ und „Terroristen“ verkauft. Wir müssen uns dagegen auflehnen, solange wir die Möglichkeit haben. Es liegt an uns den Konzernen klar zu machen, dass sie sich die totale Sklaverei teuer erkaufen müssen und unseren Widerstand an allen Fronten zeigen.
Deshalb rufe ich zum Boykott gegen die Sparkasse auf. Falls ihr noch ein Konto bei diesem Geldinstitut habt, kündigt es! Hebt euer Geld ab (was ihr sowieso schon längst hättet tun sollen…) und schließt euer Konto. Schreibt ihnen einen kurzen Brief mit dem Hinweis, wieso ihr es tut. Wenn dies Tausende machen, werden sie sich vielleicht 2x überlegen, ob ihr „Kontrollchip“ so eine gute Idee ist.