Archiv für die Kategorie ‘Einführung, Allgemeines und Ankündigungen’

Anti-Kriegsdemo in FFM am 31.08

Veröffentlicht: August 28, 2013 von sieleben in Einführung, Allgemeines und Ankündigungen

Liebe Leser,

Am kommenden Samstag (31.08) veranstaltet das Frankfurter Solidaritätskommitee für Syrien eine Anti-Kriegsdemo als Antwort auf die anhaltenden Aggressionen des Westens. Ein jeder sollte dies zum Anlass nehmen, um sich dort zu beteiligen. Mal auf die Straße gehen und seinen Unmut kund tun, ist wirklich das Mindesteste was man tun kann.

http://www.gegenfrage.com/demo-in-frankfurt-haende-weg-von-syrien/

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Veröffentlicht: April 7, 2012 von sieleben in Einführung, Allgemeines und Ankündigungen

Im folgenden Artikel möchte ich gerne ein Thema besprechen, das mir sehr am Herzen liegt. Es geht um unsere Bewegung, den geistigen Zustand einiger Mitstreiter und eine unglückliche Entwicklung innerhalb der Szene. Nachdem ich mich also über wirres Gequatsche, halbseidene Theorien und Abzocker ausreichend ausgelassen habe, wird es noch etwas philosophisch bevor ich dann die Lösung für alle Probleme präsentieren werde; quasi wie immer. Also, viel Spaß!

In letzter Zeit habe ich mich etwas von „der Bewegung“ fern gehalten. Der Grund war die Angst um meine eigene geistige Gesundheit. Je mehr man sich mit Weltverschwörungen, Hintergrundmächten und dem nahenden Ende der Zivilisation beschäftigt, desto depressiver kann man werden. Seien wir doch auch mal ehrlich: Wenn das alles stimmt, was so im Internet kursiert, haben wir nichts zu lachen. Wir werden kontrolliert, manipuliert und geistig kastriert. Unsere Existenz ist nichts weiter als moderne Sklaverei, unser Weltbild nur Propaganda und unsere Zukunft erst….. Die Gegenwart ist durch Medienmanipulationen, die unseren Geist vergiften und Chemtrails, die unsere Luft verpesten, bereits schlimm genug. Aber die Zukunft? Oh je, die Zukunft ist in der „Bewegung“ durch manischen Pessimismus geprägt: Der 3.Weltkrieg und damit atomarer Holocaust steht vor der Tür, die Illuminaten haben schon den gen-manipulierten Zombievirus in Stellung gebracht und überhaupt scheint nichts mehr die Apokalypse aufhalten zu können.

Tja, schlimme Sache! Schaut man nun aber in die Geschichte der Menschheit so fällt auf, dass dieser Geisteszustand offensichtlich „typisch menschlich“ ist. Seit Anbeginn der Zeit scheint der Mensch eine panische Angst vor „dem Ende“ zu haben. Dieses „Ende“ fällt natürlich immer zufällig genau in die Zeitepoche, in der man sich selbst gerade befindet. Deshalb haben selbst ernannte Propheten, Weltuntergangtheoretiker und andere Hardcore- Pessimisten seit jeher starken Zulauf. Selbst völlig wirres, unzusammenhängendes Geschwafel, welches in einem Absinthrausch entstanden ist und auf irgend ein Schmierzettel gekritzelt wurde, kann 300 Jahre später als Prophezeiung für das nahende Ende gedeutet werden. Da braucht man sich keine Gedanken zu machen! Früher oder später findet sich immer ein Neurotiker, der den Zeitpunkt „des Endes“ kennen will und komischerweise finden sich auch immer ausreichend Anhänger.

Ein wunderbares Beispiel für dieses ganze Konzept liefert das Mittelalter. Im europäischen Mittelalter muss es nicht wirklich gemütlich zugegangen sein. Ständige Kriege, feudale Herrschaftssysteme, Mangelernährung und natürlich Seuchen haben die Menschen glauben lassen, dass der „Tag des jüngsten Gerichts“ nicht mehr allzu fern sein kann. Diese Angst wurde natürlich gehegt, gepflegt und schließlich in Form von Geld und Macht geerntet. Die damaligen Nutznießer der Massenhysterie war die katholische Kirche. Sie schwang sich zum „Vertreter Gottes auf der Erde“ auf und war damit natürlich erster Ansprechpartner für die, sich in Verdammnis wähnende Masse. Die kaufte der Kirche fleißigst Ablassbriefe und andere Halunkereien ab, da sie in ihrem angst-induzierten Wahn, keine Alternative sahen und die Kirche auch nicht wirklich hinterfragten. Dies sollte erst ein paar Jahrhunderte später passieren und Europa in einen Glaubenskrieg stürzen.

So stellte man sich um 1500 das Ende der Welt vor.

Nun ja…. Heute schauen wir natürlich verächtlich auf unsere Vorfahren herab. Wie konnte die auch wirklich annehmen, dass die Erde ne Scheibe ist? Wie haben die sich von der Kirche SO an der Nase herumführen lassen? Wie haben die sich so manipulieren lassen, dass sie wirklich geglaubt haben, das Ende wäre nahe? Wir wissen doch alle, dass das Ende von den Mayas für den 21.12.2012 festgestellt wurde!

Spaß beiseite, mit solchen Geschichten kann man ordentlich Geld verdienen! Die Katholiken haben es vor gemacht und man wäre ja schön blöd, wenn man dieses Prinzip heute nicht nutzte. Gerade in unserer Szene scheint man über genügend Kleingeld zu verfügen, um sich mit jeglichem Schnickschnack auszurüsten, um den Weltuntergang zu überleben. Auf zig Seiten bietet man Notfallkits, Konservendosen und Wasserfilter an. Obwohl ich auch immer für gute Vorbereitung bin, frage ich mich was man mit den Konserven schon anfangen will, wenn sowieso 90% der Erdbevölkerung durch Seuchen, Kriege und Katastrophen ausgelöscht wird. Wähnt man sich heimlich vielleicht sogar selbst bei den „10%“, die es schaffen werden?

Noch viel schlimmer sind ja dann die Abzocker. Manchmal schaue ich mir aus reiner Selbstgeißelung Verkaufssendungen auf „Astro TV“ an, in denen kreative Sozialversager gutgläubigen Omis die Rente für „Weisheitskristalle“ und „Gesundheitspendel“ abzocken. Dass Selbiges auch in der WAHRHEITSSUCHER Szene vorkommt, ist doch wirklich reine Ironie, oder nicht?

So wird im Netz, neben der Guerillaausrüstung für die Apokalypse, auch Ramsch verkauft, der absolut keinen Nutzen hat. Vor Jahren warnte man aus der Szene vor „Erdstrahlung“ oder „Wasseradern“, die schädliche Auswirkung auf Mensch und Tier habe. 

Man verkaufte Matratzenschutz gegen die gefährlichen Strahlen, pyramidenförmige „Energiefänger“ und weitere Gadgets gegen die imaginären Bedrohungen. Der Höhepunkt waren ja dann spezielle Stifte, mit denen man die „schädlichen Energiefelder“ von (bitte festhalten!!) Barcodes auf Lebensmittelprodukten unschädlich machen konnte. Wer keinen Stift kaufen mochte, konnte natürlich alle Barcodes ausschneiden, verbrennen und die Asche vergraben. Vielleicht wirft man sie auch einfach dem nervenden Kollegen in den Frühstückskaffee, um ihn energetisch zu vergiften.

So könnt ihr eure Barcodes neutralisieren. Echte Zeitbomben, die Dinger!

Am besten an einem Freitag den 13. zur Vollmondzeit…. Achja, das war ja eine Stelle aus dem 6. und 7. Buch Moses und damit „satanischer Okkultismus“. Wie man sieht, die Übergänge sind fließend.

Der neuste Hit in der Szene ist „Egon Tech“. Er zieht unermüdlich durch die Kommentarbereiche unterschiedlichster Blogs und „klärt“ über die Gefahren von „Nanopartikeln“ in unserer Luft auf. Diese sollen  (O-Ton „E.T“) von den „JUDEN/ZIONISTEN“ in unsere Atmosphäre geblasen werden. Glücklicherweise bietet er gegen diese gefährlichen Nanopartikel auch direkt die Lösung in Form von Astmasprays und anderen „hilfreichen“ Mitteln an. Tja, hier hat einer die Grundregeln der freien Marktwirtschaft verstanden; Angebot und Nachfrage. Gibt es keine Nachfrage, so schaffe eine!
Auf Nachfrage, wo denn nun die Beweise für diese Behauptungen seien, wird man gerne auch mal als „Volltrottel“, „Ignorant“ oder „Troll“ bezeichnet. Man lässt sich eben ungern in die Karten schauen…..

Jaa… vielleicht haben wir Menschen uns doch nicht wirklich groß verändert. Natürlich ist das Wissen innerhalb des Konstrukts „Menschheit“ deutlich größer geworden, aber ist dadurch die Menschheit weiser geworden? Oder noch konkreter: Ist der Mensch als Individuum, durch die Erfolge und Fehler seiner Vorfahren, tatsächlich klüger geworden? Und falls ja, kann er dieses Wissen auch in seinem eigenen Leben umsetzen? Vielleicht sind wir ja im Prinzip noch genau die dummen Bauern aus dem Mittelalter, die von den gleichen Leuten abgezockt werden, die uns Angst vor „dem Ende“ machen. Schon mal darüber nachgedacht?

Gerade in unserer Bewegung scheinen sehr viele Menschen von diesem Virus angesteckt zu sein. Es ist wohl wieder mal eine Ironie des Schicksals, dass gerade in der „Truther-Szene“ der Schritt von Wahrheitssuche zur „Wahrheitsanpassung“ statt findet.
Der Ursprung der Bewegung war sicherlich 9/11. Die ersten „Truther“ nannten sich so, weil sie auf der Suche nach der Wahrheit waren und eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge am 11.September 2001 forderten. Hier stand also die Kritik an der öffentlichen Version der Ereignisse an erster Stelle, sowie die Forderung nach Transparenz und Ehrlichkeit. Mit wagen Theorien über das Geschehene und prophetischen Zukunftsvisionen hielt man sich anfangs noch zurück.

Freiheit statt Angst Demo. Bild: Alles-Schall-und-Rauch

Leider fiel die Bewegung offensichtlich ihren eigenen Ansprüchen zum Opfer und verrät heute ihren Gründungsgedanken. Auf unendlichen Blogs, Youtube Kanälen und Foren wird heute nicht mehr nach der Wahrheit gesucht, sondern eine eigene Wahrheit verbreitet. Der „Truther“ fragt nicht mehr nach dem „Wie“ oder „Warum“, sondern glänzt durch verflochtene Verschwörungstheorien und gefährliches Halbwissen. Schon längst sind in unserem Lager die meisten Unklarheiten beseitigt. Man weiß, wer „den großen Plan“ bedacht hat, wer ihn ausführt und welche Folgen er hat. Man weiß über geheimste Regierungsprojekte Bescheid, die SO geheim sind, dass es nirgends auch nur einen Beweis dafür gibt. Man kennt sich mit allem aus! Jeder arbeitslose Hartz4 Empfänger kann auf Youtube zu einem Experten für globale Wetterphänomene werden und via Googlemaps, bequem vom Schreibtisch aus, beweisen, dass die Weltregierung uns alle durch den Einsatz von „Chemtrails“ in willenlose Zombies verwandeln wird (oder unsere Atmosphäre zerstören will, oder uns alle zeugunsunfähig macht…. Usw.).

Auch scheint auf einmal jeder ein Experte für Numerologie und Okkultismus geworden zu sein! Zwar hat man selbst noch nie ein Buch zum Thema rituelle Magie, Zahlenmystik oder gar Kabbalah in der Hand gehalten, weiß aber selbstverständlich darüber Bescheid. Dadurch entstehen dann solche Massenhysterien, wie das „Megaritual 2011“ in Berlin am 26.06.2011, bei dem eine Atombombe in der Hauptstadt gezündet werden sollte. Die Grundlage dafür war damals wirre mathematische Berechnungen aus irgend welchen Filmen, die mit Numerologie oder Wissenschaft rein gar nichts zu tun hatten.
Statt sich, nach dieser Blamage, das Geschehene mal kritisch durch den Kopf gehen zu lassen und die eigene Hysterie zu hinterfragen, wird dann noch kackendreist behauptet, dass man mit dieser „Aufklärung“ einen wirklichen Anschlag in Berlin verhindert hätte. Hat man da noch Worte?

„Beweis“ für das „Megaritual“ in Berlin….

Großen Widerspruch braucht man sowieso nicht zu erwarten; nun ja, zumindest nicht aus dem Lager der „Truther“. Während Menschen, die sich nicht in dieser Subkultur bewegen, auf wissenschaftliche Publikationen oder alternative Erklärungen zurückgreifen, bleibt der „Truther“ natürlich bei seiner Wahrheit. Dabei ist es ganz gleich, ob die Alternativtheorien vielleicht viel eingängiger sind. Diese werden gleich pauschal als „Feindpropaganda“ und Lügen deklariert. Es geht soweit, dass man Nachriten und Meinungen, die nicht aus der Bewegung kommt, generell nicht mehr vertraut. Dem liegt die Weltanschauung zu Grunde, dass sowieso „alles kontrolliert und gesteuert wird“. Jedes Ereignis wird in einem Verschwörungszusammenhang gesehen. Selbst im eigenen Leben kommt man sich verfolgt, beobachtet und kontrolliert vor. Der „Feind“ scheint überall zu lauern, da er ja laut Weltanschauung, überall zu finden ist!

Na ja, und wer diesen Umstand kritisiert, wird ebenfalls zum „Feind der Bewegung“! Kritische Fragen nach dem „Wie“ und „Warum“ werden im Bezug auf eigene Theorien nicht mehr geduldet. Wer heute in der Szene nach dem „Wem nutzt eigentlich diese Unterganghysterie“ fragt, wird direkt als „Systemagent“ entlarvt. Dabei nutzt man genau die gleichen Mechanismen, die im Mainstream genutzt werden, um Kritiker mundtot zu machen. Wer derzeit in der Öffentlichkeit das Label des „Nazis“ oder „Rassisten“ erhält, völlig gleichgültig ob dies überhaupt der Wahrheit entspricht, ist praktisch nicht mehr diskussionsfähig. Deshalb scheut der gewiefte Politiker von heute auch Themen, bei denen er eine Position einnehmen könnte, die ihn auch nur im Entferntesten als verkappten Rechtsradikalen, Homophoben, Islamhasser oder Chauvinist darstellen könnte. Dies ist ein Grund weshalb die Integrationsdebatte in diesem Land 40 Jahre von Medien und Politik ignoriert wurde.
Was wir also ursprünglich am Mainstream kritisiert haben, nutzten wir in unserer eigenen Bewegung um Kritik im Keim zu ersticken. Wir haben tatsächlich von unseren Sklavenhändlern etwas gelernt!

Mein Anliegen ist es nicht einen Keil in die Bewegung zu treiben. Ich will niemandem vorschreiben, was er zu denken hat. Ich will lediglich einen Anstoß geben, um mal über sich selbst nachzudenken. Man sollte öfters mal innehalten und überprüfen, was man tatsächlich weiß. Vor allem sollte man lernen zwischen Wissen und Glauben zu unterscheiden. Wir haben alle ein bestimmtes Bild von der Welt. Dieses Bild ist untrennbar mit unserem Selbstbild verflochten. Jeder hat eine gewisse Vorstellung davon, wie/wann/wo er sich im Universum befindet und welchen Stellenwert er dort einnimmt. Für einen übergroßen Teil der Menschheit ist es schlichtweg unmöglich in einem Geisteszustand zu existieren, in dem die eigene Weltanschauung mehr aus Fragen besteht, als Antworten. Deshalb suchen viele Menschen händeringend nach einer Erklärung für das Unheil auf der Welt. Diese Erklärungen werden häufig zu quasi-religiösen Dogmen, die mit Wissen nichts zu tun haben.

Ein Standardvorgehen in diversen Sekten oder „religiösen Gemeinschaften“ ist die Zerstörung des Weltbilds und der Moralvorstellungen des Initianten. Man weiß schon seit Ewigkeiten, dass man einen Menschen erst „brechen muss“, damit er willfährig alles annimmt, was man ihm präsentiert. Welcher Truther kennt denn nicht das Gefühl von völliger Hilflosigkeit in Anbetracht des Ausmaßes der Verschwörung? Was in Sekten durch verschiedene Übungen und psychologische Tricks geschafft wird, passiert bei uns von alleine. Wir lösen uns von unseren alten Vorstellungen. Wir nabeln uns quasi von der Gesellschaft und „der Welt“ ab. Viele Menschen kommen darauf aber nicht klar. Sie fühlen sich wie Astronauten, die durchs Weltall schweben ohne Hoffnung auf Rettung. Wie Ertrinkende greifen sie deshalb zu jeder Rettungsleine, die ihnen angeboten wird. Sie ersetzen gerne eine Lüge durch eine andere, um das Gefühl der Leere abschütteln zu können und sich wieder vollständig zu fühlen.
Es sind neue Glaubenssätze, die verinnerlicht werden. Der Mensch tendiert dann stark dazu, diese Glaubenssätze vehement zu verteidigen, da sie wie bereits erwähnt, untrennbar mit Selbstbild und Selbstvertrauen verwoben sind. Eine Auflösung des Weltbilds würde automatisch mit einer Auflösung des Selbstbildes einhergehen und wäre damit potentiell gefährlich für die kognitive und emotionale Stabilität des Individuums. Deshalb wehren sich Menschen mit Händen und Füßen gegen Argumente, die ihr eigenes Weltbild ins Wanken bringen, ungeachtet der Überzeugungskraft und Qualität dieser neuen Argumente.

Dies ist alles menschlich und von Soziologie und Psychologie in zig Theorien und empirischen Experimenten verarbeitet. Wer also „typisch menschlich“ sein möchte, der hat hier sicherlich eine gute Rechtfertigung gefunden.

Kognitive Dissonanz – Draufklicken zum Vergrößern!

WIR, so ist zumindest mein Selbstbild, sind aber nicht „typisch menschlich“. Wir haben einen höheren Anspruch auf Wahrheit und Glauben. Wir, die wir uns mal „Truther“ nannten, sind auf der Suche nach Wahrheit. Wir wollen nicht von den Mächtigen belogen und betrogen werden. Wieso betrügen wir uns dann selbst? Wir müssen für uns selbst die Messlatte deutlich höher legen, sowohl an uns, als auch an unsere Theoretiker. Wir müssen uns gegenseitig auf den Zahn fühlen unsere eigenen Artikel prüfen und Lücken in der Argumentation in den eigenen Reihen finden. Wie kann uns jemand ernst nehmen, wenn unsere Hauptargumentation aus „Du bist doch ein Systemler“ und „Beweis mir doch das Gegenteil“ besteht?
Wir können die „Schafherde“ nicht für ihre Ignoranz und Dummheit kritisieren, während wir uns selbst Weltanschauung geschaffen haben, die uns zur blökenden, unkritischen und unreflektierten Masse degradieren?

Sokrates (oder Platon…) hat einst einen Satz geprägt, der nicht näher an der Wahrheit liegen konnte: „Ich weiß, dass ich nicht weiß“, sagt mehr aus, als alle Artikel und Videos auf dieser Seite. Die Erkenntnis, um das eigene Nicht-Wissen ist der erste Schritt zur Erlangung von Weisheit. Wer es schafft die Schleier des eigenen „Meinens“ und „Glaubens“ herunter zu reißen, ist vielleicht in der Lage in das Gesicht der Erleuchtung zu blicken. Wer dazu aber NICHT in der Lage ist, wird ewig durch seine eigene Unzulänglichkeit geblendet sein. Dabei ist es völlig egal, auf welcher Seite er sich selbst sieht.

Worte der Versöhnung

Wenn Du jetzt, lieber Leser, mit Wut im Bauch und Schaum vorm Mund hinter dem PC-Monitor sitzt und Dir Worte wie „Verräter“, „Spalter“ oder „Nestbeschmutzer“ durch den Kopf schwirren, hast Du leider meinen Beitrag nicht verstanden. Ich bin auch Teil dieser Bewegung und muss mir den Schuh genauso anziehen, wie jeder andere. Vieles, von dem was ich geschrieben habe, sind Fehler, die ich selbst gemacht habe. Ich schaue nicht von oben herab und urteile, sondern ich will helfen sich selbst besser zu verstehen. Man kann die Welt nicht verstehen, wenn man sich selbst nicht mal begreifen kann.
Die Trutherszene ist auch nicht vollkommen durchsetzt von realitätsfernen Spinnern oder Abzockern. Sie ist an sich überhaupt nicht homogen. Auf Veranstaltungen, wie den Bilderbergerprotesten, habe ich die unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Auffassungen kennen gelernt. Das Einzige, worauf man sich dort häufig einigen konnte, war die Suche nach der Wahrheit. Die SUCHE und nicht die Antwort darauf. Deshalb sucht weiter und stellt neue Fragen! Wenn ihr was gefunden habt, sucht trotzdem weiter, weil niemand mit Antworten die Welt jemals verstanden hat.


Die Ereignisse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte stecken voll von Ungereimtheiten. Allen voran, natürlich, die widersprüchlichen Erklärungen zum 11. September 2001. Ebenso gravierend ist aber auch unser Geldsystem, das privaten Banken die Herrschaft über demokratische Staaten einräumt. Kriege, die auf nachgewiesenen Lügen basieren, und trotzdem von so vielen Menschen als „gerecht“ akzeptiert werden. Und wir sprechen hier von Fakten! Was hält so viele unserer Mitmenschen davon ab, diese Fakten anzuerkennen? Das Problem ist ein psychologisches. In einem Video erklärt eine Gruppe anerkannter und erfahrener Psychologen, warum es für viele einfacher erscheint, die Wahrheit zurückzuweisen, anstatt ihr ins Gesicht zu sehen.

Ich möchte nicht all die Details neu aufrollen, die in unzähligen anderen Artikeln bereits Behandlung fanden. Es geht hier um die Frage, warum so viele Menschen nachprüfbare Fakten schlicht zurückweisen. Dutzende Bücher belegen, dass die offizielle Darstellung der Vorfälle vom 11. September 2001 nicht stimmen kann. In jeder Enzyklopädie lässt sich unter dem Begriff „Geldschöpfung“ nachlesen, dass Geld von privaten Banken aus „dünner Luft“ erschaffen und gegen Zinsen verliehen wird. Wir wissen, dass der Irak von den Vereinigten Staaten völlig ungerechtfertigt angegriffen wurde. Und es gäbe noch eine ganze Menge von Beispielen, die zweifelsfrei bestätigen, dass die Wahrheit von offiziellen Erklärungen oft meilenweit abweicht.

Trotzdem ist die Zahl jener Menschen, die sich gegen die Anerkennung der Wahrheit sträuben, unglaublich groß. Belegbare Fakten, die über jeden Zweifel erhaben sind, werden ignoriert. Konfrontationen mit schockierenden Tatsachen führen zu einem Achselzucken oder gar zu Vorwürfen, Verschwörungstheorien zu verbreiten. Wie lässt es sich erklären, dass oft intelligente Menschen sich rigoros weigern, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen?

In dem Video (englisch), das am Ende dieses Artikels eingesetzt ist, meldet sich eine Reihe erfahrener Psychologen zu Wort. Marti Hopper (Ph. D.), Frances Shure (M. A.), Robert Hopper (Ph. D.), Dorothy Lorig (M. A.), Danielle Duperett (Ph. D.), John Freedom (M. A.), William Woodward (Ph. D.) und der pensionierte Philosophieprofessor David Ray Griffin, der seit dem Jahr 2004 nicht weniger als zehn Bücher um das Thema 9/11 zur Veröffentlichung brachte.

Auch wenn es schockierend ist, wie groß der psychologische Einfluss auf die Akzeptanz bzw. das Leugnen von Fakten sein kann, die Antwort ist relativ einfach. Sie heißt: Kognitive Dissonanz.

Jeder von uns verfügt über ein mehr oder weniger abgerundetes Weltbild. Dazu zählt, dass wir in einem Rechtsstaat leben. Dass Politiker demokratisch gewählt sind. Dass es die unterschiedlichsten Instanzen gibt – oder geben sollte – die über die Korrektheit jeder Abwicklung, jeder Entscheidung, jedes Vorganges wachen. Darüber hinaus gibt es eine breite Palette von Medien, die uns ständig über all das informieren, was auf die Zukunft der Welt und unser eigenes Leben Einfluss nehmen könnte.

Und plötzlich wird von einigen Menschen behauptet, dass dieses so abgerundete System, dem wir zeitlebens unser Vertrauen geschenkt haben, zur Verfälschung der Wahrheit fähig wäre, zum Verbreiten von Lügen. Oder noch schlimmer: Zu einem Massenmord wie am 11. September, der dann einer Gruppe von Muslimen in die Schuhe geschoben wird. Je tiefer unser Vertrauen in die Korrektheit des Staates verankert ist desto gravierend sind die Auswirkungen dieses Widerspruchs. Desto vehementer werden die neuen Informationen, ungeachtet ihrer Überzeugungskraft, zurückgewiesen.

„Ich weigere mich, zu glauben, dass so viele Amerikaner Verräter sein könnten. Einer von denen hätte doch ausgepackt!“, zitiert Francis Shure einen ihrer Patienten. Sie verweist auf das Wort „glauben“. Menschen weigern sich zu glauben, auch wenn die Tatsachen durch unzählige Fakten belegbar sind. All das, was dem Leben ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit verliehen hatte, das Vertrauen in unsere Regierungen und all die anderen Instanzen, soll plötzlich nichts als leerer Wahn sein? Das kann nicht sein, das darf nicht sein, „ich will nicht“, dass es so ist!

Ablehnung ist die primitivste Form der Verteidigung, klärt Robert Hopper auf. Und Danielle Duperett vergleicht mit einem Computer, der bei Überlastung einfach abschaltet. Wird dieses Wertgefühl, mit dem wir aufgewachsen sind, mit dem wir bis jetzt gelebt haben, herausgefordert, so scheint es den Mechanismen in unseren Gehirnen einfacher, dieses eine Detail, auch wenn es uns schwarz auf weiß vor die Nase gehalten wird, zu ignorieren als unser gesamtes Weltbild neu zu gestalten.

David Ray Griffin teilt Menschen in drei Gruppen. Die erste davon nennt er „empirisch orientiert“ oder „empirical people“, um ihn wörtlich zu zitieren. Von ihnen werden die Fakten studiert, gegeneinander abgewogen, und darauf basierend entsteht die Meinung.

Dann beschreibt er, was er „Paradigmatiker“ nennt. In diesem Fall ist eine Grundeinstellung, ein Paradigma, vorgegeben. So funktioniert die Welt. Und was in dieses Bild nicht passt, wird abgelehnt.

Der dritten Gruppe gehören, Griffins Meinung zufolge, die meisten Menschen an. Er nennt sie: Wunschdenker, und ergänzt: Wunsch- und Angstdenker. Von ihnen wird praktisch alles zurückgewiesen, was Furcht und ein Gefühl der Unsicherheit hervorrufen könnte.

Es gibt eine alte Redewendung: Wenn dir die Botschaft nicht gefällt, dann töte den Überbringer.

Wenn eine bestimmte Information, auch wenn sie belegbar ist, nicht in ein vorgegebenes Konzept passt, dann wird sie zurückgewiesen.

Die Frage, ob die Zweifel an einer verbreiteten Auffassung berechtigt sein könnten, wird erst gar nicht gestellt. Fakten werden nicht eingesehen. Worten wird kein Gehör geschenkt. Bilder werden – auch wenn es noch so schwierig ist – nach Belieben umgedeutet. Und nachdem ohnehin der größte Teil der Herde dem Hirten folgt, dann wird es sich dabei wohl um die beste Entscheidung handeln. Wer möchte schon als Außenseiter gelten? Wer möchte wie ein Außenseiter denken?

Noch einen Punkt fügt Griffin gegen Ende des Videos hinzu. Eine der größten menschlichen Schwächen ist Stolz. In erster Linie verweist er damit auf den Patriotismus der Amerikaner, doch Bürger anderer Nationen sind davon keineswegs ausgenommen. Wir sind die Guten, wir leben in einem fortschrittlichen Land, hier herrscht Recht und Ordnung, wir leben in Freiheit, in Wohlstand – und wir sind stolz darauf. Ungerechtigkeiten, Verfolgung, Ausbeutung und Unterdrückung gibt es nur bei den Anderen. Das eigene Selbstwertgefühl mag, zumindest zu einem Teil, darauf beruhen, einer Gesamtheit anzugehören, die es auch wirklich verdient, stolz auf sie zu sein. Und wer lässt sich diese Illusion schon rauben? Da schalten wir doch lieber unsere rationale Denkfähigkeit ab.

William Woodward wartet mit einigen Ratschlägen auf, wie man Menschen, die sich der Wahrheit gegenüber verschließen, letztendlich doch überzeugen kann. Jede Konfrontation provoziert Gegenwehr. Fakten auf den Tisch zu legen, führt selten dazu, dass diese auch eingesehen werden. Er rät zum Dialog. Er empfiehlt, den zu Überzeugenden seine eigenen Ansichten vortragen zu lassen und ihn dann, vorsichtig, Schritt um Schritt, auf die Widersprüche hinzuweisen. Allerdings muss auch dafür die Bereitwilligkeit zum Dialog erst einmal von beiden Seiten gegeben sein.

Abschließend muss ich aber noch hinzufügen, dass das folgende Video wohl nicht für Menschen gedacht ist, die an ihrer Illusion, dass wir unserer politischen Führung  vertrauen können, festhalten. Denn es besagt, dass es diesen Menschen an Objektivität fehlt. Und wer möchte sich das schon auf den Kopf zusagen lassen?

Quelle: http://www.theintelligence.de/index.php/gesellschaft/soziales/3480-warum-die-wahrheit-so-oft-zurueckgewiesen-wird.html

The Bad Argument Hippie

Veröffentlicht: Januar 5, 2012 von sieleben in Einführung, Allgemeines und Ankündigungen
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Internet“memes“ sind ein Phänomen der letzten Jahre. Ein Erklärungsversuch ist relativ schwierig, da es etwa dem Erklären eines Witzes gleich kommt. Es ist ein komplexes Phänomen, welches durch eine neue Internetkultur geprägt wurde. In unzähligen humoristischen Blogs, Newspages und Foren entwickelt sich eine ganz eigene Form des Humors. Ein Humor, der über alle Grenzen und Kulturen hinweg zu funktionieren scheint.

In diesen Weiten, oder besser gesagt „Tiefen“, des Internets wetteifern Menschen aus aller Welt darum den originellsten Witz, das abgedrehteste Foto oder das unglaublichste Video zu produzieren. Dabei fällt natürlich viel Müll an; sehr viel Müll. Politische Korrektheit ist hier nicht existent und nicht selten übertritt die Internetgemeinschaft die Schwelle des guten Geschmacks. Dank der Anonymität des Internets muss man sich im Prinzip für seine eigenen Unzulänglichkeiten, Vorurteilen und Gedanken nicht schämen und mal das von der Seele schreiben, was einem wirklich auf den Geist geht.
So entstehen Tausende Bilder, die kurz und prägnant den Witz einer Situation, die Fragwürdigkeit einer Sache oder den Widerspruch einer ganzen Zivilisation mit einem stereotypischen Bild und einem Zweizeiler darstellen.

Dies ist die Geburtsstunde eines „Memes“. Ein Meme ist eine Gedankeneinheit; also ein gedankliches Konzept, welches von verschiedenen Menschen geteilt wird und dem die immer gleichen Charakteristiken zugesprochen werden. Es kann sich hier im Prinzip um jedes Konzept handeln, welches mindestens zwei Personen bekannt ist.
Das „Annoying Facebookgirl“ zum Beispiel steht für all die nervigen Facebookfreunde, die fast stündlich ihren Status aktualisieren und jeden darüber auf dem Laufenden halten, was sie gerade gegessen haben.
„Friend Zone Fiona“ ist das Mädchen, auf das Du schon seit Jahren scharf bist, die Dich allerdings nie als potentiellen Partner sieht, sondern nur als guten Freund auf dessen Schultern man sich ausheulen kann, wenn sie mal wieder von einem Kerl verarscht wurde.
Oder der „Foul Bachelor Frog“ ist der typische Junggeselle, der es mit der Hygiene nicht so ernst nimmt und einfach in den Tag hinein lebt.

Wurde so ein Meme in den Weiten, entschuldigung den „Tiefen“, des Internets geboren, beginnt ein basisdemokratischer Prozess. Auf so genannten „Votingsites“ können die Benutzer Punkte auf die erstellten Memes verteilen und so entscheiden, wie kreativ, witzig und sinnvoll eine solches Meme denn gewesen ist. Durch Zehntausender Stimmen schafft es dann ein Meme unter Umständen auf die Hauptseite und wird dann dort von Millionen Menschen täglich gesehen. Diesem harten Selektierungsprozess fallen natürlich viele Eigenkreationen zum Opfer, was allerdings die Besonderheit dieses Internetkults ausmacht; übrig bleibt, was wahr, humorvoll, treffend und erleuchtend ist. So kann man argumentieren, dass ein Meme ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen, Anschauungen und Interessen ist, welches sich durch seine eigene Sinnigkeit herauskristallisiert hat. Ein Meme ist dadurch ein Teil eines gemeinschaftlichen Bewusstseins.

Das Besondere an so einem Meme ist also letztlich sein Wahrheitsgehalt. Es ist die Erkenntnis, dass man ein Konzept mit Menschen aus aller Welt teilt, völlig gleichgültig ob man sich in so einem Meme selbst wieder findet, von dessen Existenz angeekelt ist oder es schlichtweg lustig findet.

So scheint es, als gäbe es nicht nur in unseren Breitengraden den typischen „Linken“. Eben jenen, der völlig wage und beliebig definiert, was Freiheit und Gerechtigkeit ist. Der Toleranz auf seine Fahnen schreibt, aber völlig intolerant gegenüber konträren Meinung ist. Der Homoehe und „Patchwork“-Familien propagiert, aber gleichzeitig traditionelle Familien als Frauenversklavung und Grundstein der kapitalistischen Ausbeutung diffamiert. Eben jener westliche Linke, der Wasser predigt, aber Wein trinkt. Da ich dieses Meme wirklich 100% treffend und absolut bezeichnent fand, der „Bad Argument Hippie“ in voller Länge.