Warum unser Geldsystem nicht funktioniert

Veröffentlicht: Februar 4, 2011 von sieleben in Einführung, Allgemeines und Ankündigungen, Politik
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Wissen Sie, wie unser Geldsystem funktioniert?

Mit kaum einem System wird der Mensch so oft konfrontiert, wie mit dem Geldsystem. Geld bestimmt unser Leben. Geld ist für jeden Menschen unserer Gesellschaft in jeder Sekunde allgegenwärtig und macht automatisch einen wichtigen und bedeutenden Teil des Lebens aus. Geld regiert uns, ob wir wollen oder nicht. Umso erstaunlicher ist es, dass fast niemand die oben stehende Frage beantworten kann. Man würde doch meinen, dass man das System, das einen voll im Griff hat, verstehen müsste. Doch anscheinend kommen nur die wenigsten auf die Idee, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Dürfen wir uns dann wirklich beschweren, wenn wir verarscht werden?

Wie entsteht Geld?

Die Geschäftsbanken können sich ihr Geld bei den Zentralbanken holen, die als einzige dazu befugt sind, Geld wirklich zu drucken. Doch natürlich müssen die Geschäftsbanken auf jeden geliehenen Euro Zinsen bezahlen. Ebenso, wie wenn wir zur Bank gehen und uns einen Kredit nehmen. Geld entsteht also grundsätzlich immer nur in Zusammenhang mit Krediten und Zinsen. Um das Ganze besser zu verstehen, widmen wir uns einem Beispiel: Auf der Welt existieren eine Bank und drei Figuren. Diese drei Figuren möchten natürlich ein Geschäft betreiben, womit sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Dafür brauchen sie aber Geld und besorgen sich dieses durch einen Kredit bei der Bank.

Alle drei haben nun also einen Kredit von 100 € aufgenommen. Natürlich möchte die Bank dafür Zinsen haben. So komme sie also nach einem Jahr harter Arbeit erneut zur Bank und müssen dort nicht nur die geliehenen 100 € zurückzahlen, sondern auch 5 € Zinsen. Doch bereits hier stößt der Bürger an seine Grenzen. Denn wie sollen insgesamt 315 € zurück gezahlt werden, wenn doch nur 300 € im Umlauf sind? Mindestens einer von den Dreien wird zahlungsunfähig sein. In unserem Beispiel wäre dies die blaue Figur gewesen. Diese müsste nun erneut einen Kredit aufnehmen. Natürlich wieder mit Zinsen belastet. Und so weiter und so weiter … Die Bank wird von den erwirtschafteten Zinsen auch wieder etwas zurück in den Geldkreislauf geben, z. B. mit der Bezahlung ihrer Mitarbeiter oder dem Bau neuer Filialen. Jedoch ist ganz klar ersichtlich, dass sich nie so viel Geld in der Gesellschaft befindet, wie eigentlich nötig wäre, um alle Schulden zu bezahlen.

Und es wird noch viel merkwürdiger: Wenn ein Bürger sich einen Kredit nimmt und sich dieses Geld auf einem Girokonto gutschreiben lässt, wird dieses unbare Geld nicht einfach aus bestehenden Einlagen weiterverliehen, sondern aus dem Nichts geschaffen und per Knopfdruck auf das Konto gebucht. Es ist neues Geld, für das die Bank dann auch noch Zinsen kassiert. Diese unbare Geldschöpfung der Geschäftsbanken ist umso leichter möglich, je mehr Menschen mit unbarem Geld bezahlen. Doch Zinsen gibt es ja nicht nur im negativen Sinne, denn wenn man viel Geld hat und dieses bei der Bank hinterlegt, erhält man Zinsen und der Kontostand steigt automatisch. Doch wo kommt dieses Geld her? Letztendlich wird es der übrigen Bevölkerung entzogen und steckt z. B. in den Zinsen ihrer Kredite und sind in jedem Produkt „eingepreist“, verteuern dieses also. Das bedeutet auch automatisch, dass immer mehr Schuldner benötigt werden. Und das ist die breite Masse. Ist die breite Masse nicht mehr in der Lage, Schulden aufzunehmen, dann springt der Staat ein. Ab einer bestimmten Schuldenhöhe allerdings dürfte auch dem Letzten klar werden, dass diese Schulden nicht mehr zurück gezahlt werden können.

So werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer, denn durch die Notwendigkeit, immer neue Schulden für die Zinsen und Zinseszinsen aufzunehmen, entsteht in der Gesellschaft eine Spirale von immer stärker wachsender Verschuldung auf der einen und immer schneller wachsendem Vermögen auf der anderen Seite. Die Umverteilung von Arm nach Reich wird automatisch immer dynamischer. Schulden und Steuern steigen in diesem System zwangsläufig exponentiell an. Es dürfte uns allerdings auch klar sein, dass Schuldner in letzter Instanz ihre Schulden nie zurückzahlen dürfen. Denn das Geld ist bekanntlich aus Schulden entstanden. Werden diese zurückgezahlt, verschwindet auch das Geld. Keine Schulden – Kein Geld!

Was hat dieses System für Folgen?

• Es existieren immer mehr Schulden als Geld
Das bedeutet, dass es niemals möglich sein wird, dass die Menschheit schuldenfrei ist, denn wenn jeder seine Schulden bezahlen würde, dann würde es kein Geld mehr geben.

• Geld entsteht nur durch Kredite
Jeder einzelne Euro ist ein Schuldenschein, der aussagt, dass
jemand einen Kredit aufgenommen hat und diesen (Plus Zins) zurück zahlen muss. Das System basiert nur auf Schulden.

• Fällige Zinsen können nur durch neue Kredite finanziert werden
Das bedeutet, dass die Summe aller Kredite ständig anwachsen muss. Je mehr Schulden es gibt, desto mehr Geld gibt es auf der Welt, denn Geld sind Schulden.

• Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer
Wir sehen auf unserer Welt immer mehr Armut, ansteigende Arbeitslosigkeit, mehr Insolvenzen und größere Finanzsorgen. Die Gründe liegen im grundsätzlichen Aufbau unseres Geldsystems. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Menschen bankrott gehen und verarmen. Der Staat kann den Crash nur weiter hi­nauszögern, indem er sich selbst verschuldet.

• Exponentieller wirtschftlicher Wachstum ist nötig
Wenn die Wirtschaft nicht mit der erforderlichen Geschwindigkeit wächst, werden weniger Kredite nachgefragt. Da die laufenden Zinsen und Tilgungen bedient werden müssen, fehlt daher Geld an anderer Stelle. Deshalb schreit die Politik auch immer nach mehr Wachstum, denn nur dieser kann das System weiterhin am Laufen halten. Schulden und Steuern steigen in diesem System zwangsläufig exponentiell an und dieser Tatsache kann man auf einer begrenzten Welt nicht entgegensteuern. Das System ist zu vergleichen mit einem Bus, der auf eine Mauer zufährt und auf dem Weg dorthin immer schneller wird und keine Chance hat, abzubremsen oder der Mauer auszuweichen. Und wir sitzen alle in diesem Bus!

Was kann ich dagegen tun?

Wir alleine können das Geldsystem natürlich nicht umstoßen, jedoch können wir unsere Mitmenschen informieren. Fragen Sie Ihre örtlichen Abgeordneten und alle Politiker, zu denen Sie Kontakt haben, wie das Geldsystem wirklich funktioniert und insbesondere wie das derzeit umlaufende Giralgeld geschöpft wird. Sie werden sehen, dass nur wenige wirklich Bescheid wissen und sich mit diesem Thema bisher nicht auseinander gesetzt haben. Doch wenn wir sie mit dem Thema Geldsystem konfrontieren, können wir dafür sorgen, dass eine öffentliche Diskussion entsteht.
Übrigens gibt es auch sehr viele Menschen, die sich mit Alternativen beschäftigen. Eine dieser Alternativen zum heutigen System ist die sogenannte „Monetative“: Das wäre neben Judikative, Legislative und Exekutive eine vierte Säule der staatlichen Gewaltenteilung, die dafür sorgt, dass die sehr wichtige Aufgabe Geldschöpfung ausschließlich von der öffentlichen Hand ausgeübt wird, wobei für neugeschöpftes Geld keine Zinsen mehr erhoben werden. (weitere Informationen zur Monetative: http://www.monetative.de)

Holt euch diesen und andere Flyer zum Thema bei Shirt-The-Truth.de und informiert eure Mitmenschen über den Wahnsinn dieses kranken Systems!

http://www.shirt-the-truth.de/index.php?id=3&kategorie=Flyer

 

Weiterführende Links

http://geldsystem.de/

Die Geld-Lüge

http://www.dokumentarfilm24.de/2009/02/20/wie-funktioniert-unser-geldsystem/

http://therealstories.wordpress.com/geld/

http://feldpolitik.de/feldblog/item.php?i=198

http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2009/warum-unser-geldsystem-nicht-funktionieren-kann.html

Kommentare
  1. Skoc sagt:

    Das ende der geschichte kann nur sklaverei sein …

  2. sehr schön und verständlich erklärt!

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